- Fowler
- Fowler['faʊlə],1) Alfred, britischer Astrophysiker, * Wilsden (heute zu Bingley, Yorkshire) 2. 3. 1868, ✝ Ealing (heute zu London) 24. 6. 1940; Professor am heutigen Imperial College in London; grundlegende Untersuchungen der Spektren von Sonne, Kometen und Sternen, in denen er die Spektrallinien und -serien von Atomen und Ionen verschiedene Elemente identifizieren konnte.2) H. W. (Henry Watson), englischer Philologe, * Royal Tunbridge Wells 10. 3. 1858, ✝ Hinton Saint George (County Somerset) 26. 12. 1933; bekannt v. a. als Lexikograph; verfasste mit seinem Bruder Francis George (* 1870, ✝ 1918) »The king's English« (1906, 31951) und gab mit ihm »The concise Oxford dictionary« (1911, 71982, herausgegeben von J. B. Sykes) heraus; bearbeitete »The pocket Oxford dictionary of current English« (1924, 71984) und verfasste »A dictionary of modern English usage« (1926, Neuausgabe 1984).3) Sir (seit 1890) John, britischer Ingenieur, * Sheffield 15. 7. 1817, ✝ Bournemouth 20. 11. 1898; plante und baute 1860-63 die unterirdische Dampfeisenbahn in London, für die er auch eine besondere Lokomotive (»Fowler's Ghost«) konstruierte. Später war er an der Elektrifizierung der Londoner Untergrundbahn beteiligt. Mit B. Baker errichtete er 1883-90 die 2,5 km lange Eisenbahnbrücke über den Firth of Forth.4) Sir (seit 1942) Ralph Howard, britischer Physiker, * Roydon (bei Harlow) 17. 1. 1889, ✝ Cambridge 28. 7. 1944; war 1932-44 Professor für angewandte Mathematik in Cambridge und im Zweiten Weltkrieg Koordinator der britischen und amerikanischen Kriegsforschung; Beiträge zur statistischen Mechanik, über ionisierte Gase bei hohen Temperaturen, Materie im Sterninneren und elektrolytischen Lösungen. Mit C. G. Darwin entwickelte er die nach ihnen benannte Methode zur Berechnung von Mittelwerten und Schwankungen in statistische Gesamtheiten. Seine Arbeiten zur Quantenmechanik betrafen v. a. die Anwendung in der statistischen Mechanik und Festkörperphysik; u. a. erklärte er 1928 mit L. Nordheim die Feldemission mithilfe des Tunneleffekts.Werke: Statistical mechanics (1929); Statistical thermodynamics (1939, mit E. A. Guggenheim).5) William Alfred, amerikanischer Astrophysiker, * Pittsburgh (Pennsylvania) 9. 8. 1911, ✝Pasadena (Calif.) 14. 3. 1995; von 1942-82 Professor der Physik am California Institute of Technology in Pasadena (Calif.); einer der Begründer der nuklearen Astrophysik. Für seine bahnbrechenden Arbeiten zur Anwendung der Kernphysik auf Fragen der Sternentwicklung sowie der Entstehung v. a. der schwereren chemischen Elemente und der nuklearen Energieerzeugung durch Kernreaktionen in den Sternen erhielt Fowler 1983 (mit S. Chandrasekhar) den Nobelpreis für Physik. Weitere Arbeiten umfassten u. a. Aspekte der Kosmochronologie und der Erforschung von Supernovae.Werk: Nucleosynthesis in massive stars and supernovae (1964, mit F. Hoyle).
Universal-Lexikon. 2012.